Unnötige Heimniederlage gegen Lahr

Die Oberwindener Schachspieler kassierten gegen die verspätet und nur zu siebt angetretene Mannschaft aus Lahr eine bittere 3,5:4,5 Niederlage. Damit ist man auf den 6. Tabellenplatz zurückgerutscht.

Bei Oberwinden 1 konnten fünf Spieler des Stammkaders nicht dabei sein und das war erkennbar eine zu große Schwächung. Lahr hingegen trat zwar nur zu siebt (das 4. Brett blieb frei), sonst aber in Bestbesetzung an. Da der Motor des Fahrzeugs der französischen Schachfreunde auf Lahrer Seite nicht startete, mussten sie in Straßburg abgeholt werden. Während dessen kam das andere mit 4 Spielern besetzte Lahrer Fahrzeug einigermaßen pünktlich im Spiellokal an. Eine ganz komische Situation. Die Bretter 4-8 waren schon in Aktion, während die 4 Spitzenbretter noch auf ihre Gegner warten mussten. Kurz vor 11 war es dann soweit und das zweite Fahrzeug kam, allerdings nur mit 3 Mann an. Mannschaftsführer Alexander Lang hatte also spielfrei und Oberwinden den ersten Punkt. Leider hatten sich zu diesem Zeitpunkt die Partien von Andreas Wernet und Peter Pauk an Brett 7 und 8 ungünstig entwickelt. Beide hatten nicht ihren besten Tag erwischt. Während Andreas Wernet den Ausgleich zum 1:1 zulassen musste, kämpfte Peter zwar zäh weiter, aber der Gegner lies sich den Qualitätsvorteil nicht mehr nehmen und siegte. Eine ganz starke und erfrischende Angriffspartie spielte Edgar Kais. Selbstbewusst lehnte Eddi ein Remisangebot seines nominell wesentlich stärkeren Gegners ab und zauberte eine Kombination nach der anderen aus dem Hut, bis der Gegner schließlich die Waffen streckte. Raphael Grandidier ist im Mittelspiel einem Figurenabtausch ausgewichen und kam in der Folge dadurch in eine schlechtere Stellung. Der Lahrer spielte dies dann auch sehr genau, so dass Raphael nicht mehr zum Stellungsausgleich kam und aufgeben musste. Bei Joachim Diehl ergab sich eine sehr positionelle Partie, in der die Remisbreite nie überschritten wurde. Deshalb ergab sich in diesem ausgekämpften Spiel ein gerechtes Unentschieden. Damit stand es 2,5:3,5 und aus Oberwindener Sicht wäre man mit einem 4:4 in dieser Situation zufrieden gewesen. In einer sehr interessanten Partie erreichte Peter Meyer ein deutlich vorteilhaftes Endspiel. Doch mit einem aTempo-Zug warf der Oberwindener den großen Vorteil weg und setzte in einem remislichen Turmendspiel nochmals alles auf eine Karte. Tatsächlich tappte der Gegner in eine kleine „Falle“ und es stand 3,5:3,5. Philipp Germer hatte mit Schwarz gegen einen starken FIDE-Meister von allen die schwierigste Aufgabe. Philipp spielte sehr gut und hielt die Partie locker im Gleichgewicht. Allerdings verpasste er eine Abwicklung, die dringend von Nöten gewesen wäre und kam dadurch in eine gedrängte Stellung. Das taktische Endspiel spielte der FIDE-Meister dann sehr sauber, obwohl Philipp alles versuchte die Partie noch zu retten.

Letztlich stand Oberwinden mit leeren Händen da, obwohl an diesem Tag sicherlich etwas zählbares drin gewesen wäre. Allzu verständlich, dass unsere Spieler an den vier hinteren Bretter offensichtlich von der äußerst ungewöhnlichen Situation irritiert waren, dass sie 50 Minuten spielen mussten, während an den vorderen Brettern gar nichts lief und man nicht wusste, ob das zweite Fahrzeug der Gegner noch rechtzeitig kommen würde. Übrigens wurde erst kürzlich eine Regeländerung des Badischen Schachverbandes beschlossen, nach der es eine solche Situation ab der kommenden Saison nicht mehr geben wird. Dann darf man nämlich allenfalls von hinten her Bretter freilassen und die Teams müssen gemeinsam starten.  

Hier der Bericht der Schachfreunde aus Lahr:
http://www.schachklub-lahr.de/spieltag60708.htm#lahr1-1