Januar 2008
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Dem Gegner nicht die Hand geschüttelt = Verloren

Im Schach verliert man normalerweise dadurch, dass man von seinem Gegner matt gesetzt wurde, dass man seine Zeit überschritten hat oder aber seine Partie aufgegeben hat. Man kann aber auch dadurch verlieren, und das ist kein Witz, dass man dem Gegner zu Partiebeginn die Hand nicht reicht.

Seit letztem Sommer hat die FIDE eine neue Regel eingeführt, dass sich die beiden Kontrahenten vor Beginn der Partie die Hände reichen müssen. Falls ein Spieler dem Gegner den Handschlag verweigert, ist die Partie als verloren zu werten.

Diese neue Regelung hat nun zum ersten mal ein prominentes Opfer gefunden. In der B-Gruppe des Corus-Turniers hat der Topgesetzte Ivan Cheparinov (auch Sekundant von Veselin Topalov) seinem Gegner Nigel Short den Handschlag verweigert und das gleich zweimal. Nur dumm, dass dies der Schiedsrichter gesehen hat und die Partie für Cheparinov als verloren gewertet hat (Corus-Homepage). Eine andere Quelle (chessbase.com) berichtet, dass Short beim Schiedsrichter das Verhalten Cheparinovs reklamiert hatte und dieser erst mal nachlesen musste, dass es diese Regel überhaupt gibt. Selbstverständlich hat Cheparinov gegen die Entscheidung Protest eingelegt. Die Entscheidung des Turniergerichts dazu steht noch aus.

Es bleibt zu spekulieren, warum jemand seinen Gegner zu Beginn einer Partie nicht begrüßt. Im Falle Cheparinov – Short lag es wohl noch am “Toilettenskandal” der im WM-Kampf Topalov – Kramnik Schlagzeilen machte. Short hatte sich auf die Seite von Kramnik geschlagen und Topalov betrügerische Absichten unterstellt. Pikanterweise ist beim Corus-Turnier auch noch Kramnik ein Mitglied des Turniergerichts.

Es ist schon verwunderlich, dass es überhaupt eine solche Regelung gibt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer wieder Leute, die nicht wissen wie man sich zu verhalten hat und dem Gegner Respekt zollt.

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